Pferde im sozialen Einsatz – Pferde im Coaching
Da Pferde eine faszinierende Ausstrahlung haben und gleichzeitig immens leistungsbereit sind, werden sie vom Menschen sozial und emotional wertgeschätzt. In der tiergestützten Arbeit zeigen sie sich als feinfühlige und kooperative Partner, sind sie doch in der Lage sensibel zu kommunizieren, obgleich sie in Größe und Kraft imposant sind. So eignen sie sich für verschiedene Einsätze im pädagogischen und therapeutischen Kontext.
Um soziale „Kompetenzen wie Respekt, Rücksichtnahme, Kooperationsbereitschaft, Einhaltung von Regeln und Grenzen, vorausschauende Wahrnehmung, präventives Verhalten, sowie das Übernehmen von Verantwortung (TVT, 2012, S.2)“ zu erlernen eignen sich Pferde auch hervorragend als „Partner, die Nähe, Sicherheit und Vertrauen vermitteln können (TVT, 2012, S.2 )“.
Für diesen Bereich bieten sich vor allem Folgendes an: das Führen der Pferde, die Bodenarbeit, das Longieren, das Meistern von Geschicklichkeitsparcours sowie das Üben von Zirkuslektionen und freies Folgen. Ebenso geeignet ist die Versorgung und Pflege der Tiere, aber auch das Fahren sowie die Nutzung der Tiere für die Bearbeitung von Ackerböden und für Forstarbeiten. (Vgl. TVT, 2012)
Der übergeordnete Fachbegriff für die Nutzung von Tieren und sozialen Einsatz ist ‚Tiergestützte Intervention‘ (TGI). Allgemein bekannt ist vor allem das ‚Therapeutische Reiten‘, zu dem die Hippotherapie, heilpädagogisches Reiten und Voltigieren sowie Reiten für Behinderte zählen. Patienten jeden Alters, die einen spezifischen Bedarf haben können mit Hilfe von tiergestützter Therapie angestrebte Verbesserungen der psychischen als auch physischen Gesundheit erreichen und sich Kompetenzen für die eigene Lebensgestaltung aneignen. (Vgl. TVT, 2018)
Aber auch die tiergestützten Aktivitäten, wie z.B. ehrenamtliche Besuchsdienste, Wanderungen mit Tieren (z.B. Lamas und Eseln) sowie Kindergeburtstage gehören dazu. Deren Ziel ist es Menschen zu mehr Wohlbefinden zu verhelfen sowie als Freizeitgestaltung Freude zu bereiten. Die tiergestützte Förderung wird mit Personen verschiedener Altersgruppen durchgeführt und hat hierbei zum Ziel diese gezielt zu unterstützen, bspw. als Rehabilitationsmaßnahme nach einem Unfall, bei Demenz und bei anderen Einschränkungen. Auch bei der tiergestützten Pädagogik werden Pferde eingesetzt und vor allem bei der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen fördern sie Lernfortschritte in emotionalen, sozialen und motorischen Bereichen. (Vgl. TVT, 2012)
Das Coaching mit Pferden zählt zu den tiergestützten Interventionen und findet vor allem durch Interaktion des Menschen mit dem Pferd am Boden statt, bei welcher ein Coach verschiedene Übungen anleitet und durch gezielte Fragen einen Transfer zum Anliegen des Klienten herstellt.
Man könnte es als eine Mischform der zuvor genannten TGI-Formen betrachten, da auch die Freude im Umgang mit den Pferden, die vor allem bei den sogenannten tiergestützten Aktivitäten genannt wird, auch beim Coaching oft eine tragende Rolle spielen kann.
An Pferde im sozialen Einsatz werden besonders hohe Ansprüche an Ausgeglichenheit und Umgänglichkeit gestellt (vgl. TVT, 2012).
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