Grundbedürfnisse der Pferde

Der §2 TierSchG beschreibt die wichtigsten Faktoren für eine artgerechte Haltung von Tieren. Bei der Orientierung und Auslegung von Rechtsvorschriften helfen die „Leitlinien zur Beurteilung von Pferdehaltungen unter Tierschutzgesichtspunkten“, welche jedoch nicht rechtsverbindlich sind.

§ 2 TierSchG
„Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,

  1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
  2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
  3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.“

Die Ethologie gehört zu den Grundlagen, um zu beurteilen was für ein Pferd ’seiner Art und Bedürfnissen entsprechend‘ bedeutet und als ‚verhaltensgerecht‘ bezeichnet werden kann.

Sozialverhalten

Pferde sind Herdentiere und benötigen daher auch Kontakte zu Artgenossen, um ihre Bedürfnisse nach sozialen Kontakten erfüllen zu können (vgl. BMEL, 2009). „Pferde sind soziale Tiere und leben in Verbänden mit zwei bis maximal 20 Mitgliedern. Die Gemeinschaft mit Artgenossen bedeutet für sie Sicherheit. Soziale Kontakte zu Artgenossen sind daher für Pferde unerlässlich (Zeitler-Feicht, 2016, S. 48).“

Bewegungsverhalten

Im Sozialverband und unter natürlichen Bedingungen bewegen sich Pferde bis zu 16 Stunden am Tag (vgl. BMEL, 2009 und Hänel, 2013). Pferde in freier Natur bewegen sich im Schritt fort, während sie dabei fressen. Die Gangarten Trab oder Galopp nutzen sie unter anderem, um eine etwas weiter entfernte Wasserstelle zu erreichen oder bei der Flucht. (Vgl. FN, 2019)

Ruheverhalten

Ausgewachsene Pferde ruhen in etwa 7 Stunden am Tag, wobei sie ca. 80% im Stand dösen, und die verbleibende Ruhezeit liegend in Bauch- oder Seitenlage verbringen, wobei sie auch in den REM-Schlaf gelangen können. Das Ruhen findet in mehreren Ruhephasen statt, die sich über den Tag verteilen. (Vgl. BMEL, 2009)

Futter- und Wasseraufnahmeverhalten

Pferde lebten urspürglich in der Steppe, sodass der Verdauungsapparat auf eine bodennahe Fütterung von energiearmen und faserreichem Raufutter eingestellt ist. Wasser muss Pferden immer zur Verfügung stehen. (Vgl. BMEL, 2009)

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